BLACKOUT – Europaweiter Strom- und Versorgungsausfall über Wochen ist realistisch

Wie sähe es für Dich aus, wenn plötzlich der Strom weg ist? Kennst Du schon? Klar! Jeder hat schon einen Stromausfall mitgemacht. Wenn es jedoch zu einem sehr großen Ausfall kommt, also einem Stromausfall derart großen Ausmaßes, dass es auch zu Engpässen (bzw. Totalausfällen) in der Infrastrukturversorgung kommt, dann reden wir von einem Blackout. Da es bei einem massiven und weitreichenden Stromausfall zu Kettenreaktionen innerhalb des Stromversorgungsnetzes führt, geht man davon aus, dass sich der Ausfall leicht auf ganz Europa ausweiten kann. In diesem Artikel erwartet Dich eine kurze Hintergrundinfo sowie Möglichkeiten, Dich und Deine Familie bei einem längerfristigen Strom- und Versorgungsausfall, zu schützen.

Was ist ein Blackout genau?

In unserer modernen Gesellschaft, die sich durch Güter und Dienstleistungen versorgt, gibt es kaum größere Unterbrechungen dieser hochvernetzten kritischen Infrastruktur. Zur kritischen Infrastruktur zählen unter anderem, die Informationstechnik, Telekommunikation, Transport und Verkehr, Energieversorgung, Gesundheitswesen… Bei einem Stromausfall, der sich auf große (geologische) Gebiete erstreckt, sind diese Bereiche betroffen, und können ihre Dienste nicht mehr, oder nur noch sehr eingeschränkt ausführen. Wenn sich dieser Stromausfall über längere Zeit hinweg zieht, kollabiert unsere Gesellschaft, das Leben wie wir es kennen, steht dann still. Zusammengenommen bezeichnen wir dieses Katastrophenszenario als Blackout.

Blackout, auch ein Thema von Reality-Autoren

Marc Elsberg, Autor des Buches “Blackout” beschreibt 2018 in seinem Werk, wie leicht zerstörbar das europaweite Strom-Verbundnetz ist. In seinem Buch wählt er das Terrorismus-Szenario. Glaubwürdig erzählt er von einem in Mailand lebenden IT-Spezialisten, der den Stromausfall in der Stadt hautnah miterlebt. Schnell wird klar, dass sich der Horror auf ganz Italien, sogar auf ganz Europa gelegt hat. In der Geschichte wird das Szenario ausreichend fachlich belegt, ich finde auch ein Laie kann den Informationen und dem Geschehen folgen.

Wie entsteht ein Blackout überhaupt?

Ein Blackout kann durch menschliches oder technisches Versagen Zustandekommen. Durch einen einzigen Umstand (Beispiel 08.01.2021 in Kroatien {1}: Technisches Versagen, automatische Abschaltung eines 400 KV Sammelschienenkupplers durch einen Überstromschutz – nahezu Blackout) kommt es zu einem Dominoeffekt an Ereignissen, die das hochsensible Stromnetz dann durch – unter anderem – einseitige Überlast in die Knie zwingt. Der Dominoeffekt sorgt im Endeffekt somit für das Abschalten ganzer Regionen, das wiederum andere Regionen in die Abschaltung zwingt. Auch Epidemien, Terrorismus oder extreme Wetterereignisse kommen dafür infrage.

Was tut der Staat bei einem Blackout?

Unser Staat setzt auf Katastrophenmanagement. In Friedenszeiten sind die Länder für eine Umsetzung des Zivil- und Katastrophenschutzes verantwortlich {2}.

Dabei verlässt sich die Politik nicht nur auf eine (hoffentlich) funktionierende Katastrophenabwehr, sondern stellte auch eine Studie in Auftrag. Die Studie (2011 veröffentlicht) ist vom “Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag” (TAB). Der Titel lautet Was bei einem Blackout geschieht – Folgen eines langandauernden und großräumigen Stromausfalls {3}.

Das TAB wurde dazu beauftragt, die Folgen eines Blackouts systematisch zu analysieren. Außerdem sollten die Möglichkeiten und Grenzen des Katastrophenschutzes zur Bewältigung einer solchen Großschadenslage dargestellt werden. Die Studie ist enorm interessant, sie zeigt zu Beginn das Krisenmanagementsystem Deutschlands auf. Dann geht sie auf die Folgen eines möglichen Blackouts ein, und informiert den Leser detailliert darüber, was sich in vielen Sektoren bei einem Stromausfall abspielt. Dabei geht die Arbeit auf die kritischen Infrastrukturbereiche wie “Informationstechnik und Telekommunikation”, “Transport und Verkehr”, “Wasserversorgung und Abwasserentsorgung”, “Lebensmittelversorgung”, “Gesundheitswesen”, “Finanzdienstleistungen”, ein. Auch ein Fallbeispiel “Gefängnis” wird erörtert. Auch die verhaltensbezogenen Folgen, psychologische Faktoren, kommen in ihr zum Tragen.

Wie kann so ein Blackout ablaufen?

Ich hatte am 14.07.2021 auf der infraKON 2021 (Süd-Tour) das Vergnügen, Herbert Saurugg kennen zu lernen. Die infraKON ist eine Informations- und Lehrveranstaltung ausgesuchter Spezialisten aus den Bereichen Strom / Energie, Klima, IT sowie Infrastruktursicherheit. Sie richtet sich vornehmlich an Betreiber kritischer Infrastrukturen, wie in meinem Fall für große Rechenzentren.

Herbert Saurugg, der in seinem Lebenslauf bereits sehr viele Themen im Bereich Sicherheit, Vernetzung und Blackout vorweisen kann, begann seine berufliche Karriere im österreichischen Militär als Major für Militärische- und Cyber-Sicherheit. Er ist Krisen- und Notfallmanager. Als Sicherheitsexperte treibt er das Thema rund um den Blackout nun schon viele Jahre. Seine Expertise war ihm in seinem Vortrag anzumerken und technisch versierte Zuhörer kamen auf Ihre Kosten und hatten das eine oder andere “AHA”-Erlebnis. Die Überschrift lautete “Warum die Notstromversorgung bei einem Blackout nicht ausreichen wird”. Ich kenne die Sicherheitsmaßnahmen in unseren Rechenzentren. Von der Unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) bis zum mächtigen Dieselaggregat, das tagelang für Energie sorgt, und im Extremfall per LKW so viel Dieselnachschub erhalten kann, dass einem schwindelig wird. “WAS kann uns schon passieren?” dachte ich so bei mir.

Nun, die folgenden Infos, die ich im Beitrag hörte, oder im Nachgang auf seiner Website {4} gelesen habe, sollen Euch ebenso die Augen öffnen, und zum Nachdenken über dieses sensible Thema bewegen, wie sie das bei mir getan haben.

Herr Saurugg beginnt mit dem Szenario der drei Phasen eines Blackouts. Fast alle Menschen denken bei einem Blackout zunächst lediglich lapidar an einen “Stromausfall”. Das wäre in Sauruggs Szenario nur Phase eins (totaler Stillstand). Diese Unterschätzung der Lage ist typisch für uns Menschen, da es kaum einem bisher passiert war, dass er länger als einige (evtl. wenige) Stunden ganz ohne Strom leben musste. Nach mehreren Tagen ohne Energie, wenn durch das Fehlen des Stromes kein Kommunikationsgerät mehr funktioniert (Telefon, Handy, Internet, TV…), funktioniert auch alles andere nicht mehr: Produktion, Logistik, Tanken wird unmöglich, Einkaufen geht nicht mehr. Wer geht denn nach so einer langen Zeit ohne Strom noch an die Arbeit? Damit machen auch die Dieselaggregate der Unternehmen in diesem Stadium gar keinen Sinn mehr – wo kein Arbeiter, da keine Aufrechterhaltung nötig (und möglich). Der fehlende Kraftstoff macht es uns dann später unmöglich irgendwohin zu fahren. Damit verbleiben wir an Ort und Stelle, und werden versuchen für unsere Familien Nahrung und vor allem Wasser aufzutun. Glück für diejenigen, die einen Bach in der Nähe haben. Auch der Rettungsdienst wird nicht mehr erreichbar sein, Hilfe von außen ist nicht mehr – wenn nur lokal begrenzt – zu erwarten.

In Phase zwei, die nach einigen Tagen eintreten soll, wird davon ausgegangen, dass die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung wieder funktionieren. Mehr nicht.

Erst in Phase drei, die zwischen Wochen und Monaten liegt, beginnt der Wiederaufbau der Versorgung mit lebenswichtigen Gütern. Das Szenario ist viel größer, als hier in meinem kurzen Beitrag geschildert. Ich lege Euch ans Herz: Informiert Euch auf einschlägigen Webseiten, lest viel und divers. Auch in der ARD-Mediathek gibt es informative Videos zum Thema Blackout.

Bei Saurugg ist alles detailliert nachzulesen. Die Phasen, die Auswirkungen auf die einzelnen Bereiche, Nebenwirkungen in den IT-Infrastrukturen, Auswirkungen auf die Wasserver- und Abwasserentsorgung, auf die Treibstoffversorgung, auf den Verkehr und die Logistik, auf die Landwirtschaft, auf die Lebensmittelversorgung, auf die Gesundheitsversorgung, wirtschaftliche Folgen etc…

Wer sich mit dem Gedanken des Blackouts und seinen Folgen einmal auseinandergesetzt hat, erkennt, dass er etwas für sich selbst tun kann. Ihr könnt Euch und Eure Familie sehr einfach schützen. Holt Euch diverse Artikel nach Hause, die Euch für die ersten Tage und Wochen am Leben halten. Am wichtigsten ist die Systematik der Trinkwasserversorgung. Danach kommen Nahrung, Wärme (Decken…), evtl. Licht etc…

Saurugg rechnet mit einem möglichen Blackout in den nächsten fünf Jahren, und auch der österreichische Staat unterstützt seine These (mittlerweile) offiziell (Verteidigungsministerin Claudia Tanner warnt vor Blackout im Parlament). Ich hoffe sehr, Saurugg und Tanner haben in diesem Punkt unrecht.

Die Haupttreiber eines möglichen Blackouts

Auch wenn Ihr Euch sagt, der Vincent spinnt… so etwas kann im modernen Europa nicht passieren. Aluhut, Weltuntergangsspinner, Verschwörungstheoretiker bla bla… ja, es könnte sein, dass wir alle Glück haben, und nichts schlimmes passiert.

Jedoch haben wir große Störfaktoren, die wenigen in dem vorliegenden Ausmaß bekannt sind:

  • Unsere Strominfrastruktur wird durch den wachsenden Strommarkt (EU-Strombinnenmarkt = Stromhandel) gestört bzw. massiv belastet (große Stromverlagerungen über ganz Europa in Sekundenschnelle). Dieser Stromhandel wird noch weiter ausgebaut werden. Wer sich für aktuelle Stromhandelswerte interessiert, kann das zum Beispiel bei swissgrid.ch anschauen. Die Werte sind um 20 Minuten zeitversetzt.
  • Unser Netz muss 50 Hz-stabilisiert bleiben {5}. Wir (Deutschland) wollen Kohle- und Atomkraftwerke abschalten (versteht mich nicht falsch, ich bin kein Freund von umweltschädlicher Energieerzeugung. Bloß steckt da mehr dahinter als nur “schnell mal alles Schlimme ausschalten”). Es handelt sich dabei um 20 GW (Giga Watt) Leistung ohne, dass schnell für Ausgleich gesorgt würde {6}. Die riesigen Generatoren dieser Kraftwerke sorgen für ein stabiles Frequenzband. Das hängt mit der Rotationsgeschwindigkeit der synchronisierten Generatoren zusammen. Würden beispielsweise an einem Tag alle Kernkraftwerke auf einmal ausgeschaltet, wäre nicht nur die fehlende Energie ein Problem (können wir ja aus dem Ausland kaufen – HAHA!), sondern die Frequenz, die plötzlich abfällt. Das Energienetz wird Europaweit auf 50 Herz synchronisiert. Fällt (oder steigt) dieser Wert um 0,2 Hz, steigt die Wahrscheinlichkeit drastisch an, dass das Stromnetz zusammenbricht.
  • Steigender Energiebedarf. Elektroautos etc… Experten gehen davon aus, dass der Energiebedarf in Deutschland bis 2030 auf knapp 7 TWh (7 Milliarden Kilowattstunden) anwachsen wird. Ein Bericht des MDR, der sich dabei auf den Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sowie den Bundesverband Erneuerbarer Energien (BEE) bezieht, kann unter {7} abgerufen werden. Das sind rund 40 % mehr gegenüber 2021.

Einige bedenkliche Stromausfälle aus der Vergangenheit

Es gab durchaus bereits bedenkliche Stromausfälle. Die hier vorgestellten habe ich von der Seite srf.ch.

  • Italien 2003: 57 Millionen Menschen betroffen (ganz Italien). Ausfalldauer: Bis zu 18 Stunden (je nach Provinz). Ursache: Überlastung einer Hochleitung mit Entladung an einem nahen Baum (in der Schweiz).
  • Indien 2012: 620 Millionen Menschen betroffen. Ausfalldauer: 15 Stunden. Ursache: Menschliches Versagen (Indische Bundesstaaten zogen mehr Strom, als ihnen zustand).
  • USA 2012: 8 Millionen Menschen betroffen. Ausfalldauer: 7 Tage. Ursache: Naturereignis (Hurrikan “Sandy”) – teilweise mussten sich Menschen aus 17 Bundesstaaten bis zu 2 Wochen selbst helfen.
  • Pakistan 2015: 140 Millionen Menschen betroffen. Ausfalldauer: 24 Stunden. Ursache: Rebellen sabotierten einen Übertragungsmasten (Sprengung), die Stromversorgung brach damit zusammen (einseitige Überlast).

Wie können wir uns im Fall des Falles selbst helfen?

Wir können einen Blackout nicht selbst verhindern. Ein schnelles Umdenken der Politik ist hier notwendig. Wir können uns und unsere Familie im worst case jedoch schützen. Im Internet gibt es viele Beiträge, die einem auflisten, was es an Grundversorgung zu beachten gilt. Ich zeige Euch hier ein paar Beispiele, die ich uns persönlich zugelegt habe. Sie kosten nicht viel, können jedoch unsere Leben retten, sollte es zu einem richtigen Blackout kommen.

Bei der Auswahl meiner Dinge, dich ich für uns gekauft habe, habe ich mich zunächst primär auf unsere Wasserversorgung konzentriert, alles andere kommt nachrangig (Preise aus Dezember 2021).

Denkt auch an haltbare Nahrungsmittel wie Konservendosen etc… oder ein Batterieradio. Das (Batterie)radio stellt den wichtigsten Kommunikationskanal dar. Dazu zitiere ich aus {3} (Seite 90 unten) folgenden Text im Original: “Die öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten müssen einen gesetzlichen Versorgungsauftrag für Notfallkommunikation und -information erfüllen. Entsprechend verfügen die Rundfunkanstalten über Notfallstudios, mit denen ein reduzierter Produktionsbetrieb über mehrere Tage aufrechterhalten werden kann.

Natürlich hält das Radio nicht für Wochen. Jedoch in den schlimmsten, ersten Tagen, können diese Informationen viel bewirken!

Fazit und Information

Denkt über das Thema Blackout wie Ihr wollt, und handelt nach Euren Bedürfnissen und nach Eurer Überzeugung. Das macht Ihr ja eh. Das ist auch gut so. Individualismus und eigene Ordnung sind bis zu einem gewissen Grat der Garant für eine vielfältige und offene Gesellschaft.

Ich empfinde entsprechend meiner eigenen (Werte-)Ordnung das Vermitteln von Hilfe als eine Pflicht, die ein Jeder auf seine eigene Art und Weise zu erfüllen hat. In dem vorliegenden Thema bin ich persönlich davon überzeugt, dass dieser Fall eintreten könnte. Europaweit. Ich bin technisch in der Lage zu verstehen (durch Ausbildung, Fortbildung, Beruf etc…) was es bedeutet, wenn zu Beginn des Textes aufgeführte Merkmale, eintreten. Entsprechend versuche ich darauf zu reagieren. Eine Reaktion ist in dem Fall jedoch nicht – oder nur in Teilen – möglich. Deshalb sollten wir präventiv dagegen vorgehen, um die Wirkung abzumildern.

Im vorhergehenden Kapitel “Wie können wir uns im Fall des Falles selbst helfen?” verlinke ich auf Amazon. Wenn jemand über diese Links etwas kauft, erhalte ich eine kleine Provision. Dein Kaufpreis wird dadurch NICHT teurer. Der Artikel kostet was er immer kostet. Ich werde nur für meine Zeit, die ich investiere, und den Kosten, die ich zum Erhalt dieser Website zu tragen habe, unterstützt.

Ich finde es wichtig, dass Du die angefügten Links oder die Links direkt im Text aufrufst und aufmerksam durchliest.

Nur wer das Ganze betrachtet, sieht das Bild, das es zu verstehen gilt.

Liebe Grüße an alle mir ans Herz gewachsene, und an alle sonst,
Vincent, im Dezember 2021

 

Vereinfachtes Literaturverzeichnis:

{1} https://www.heise.de/news/EU-Stromnetz-Umspannanlage-in-Kroatien-verursachte-beinahe-Blackout-5037378.html

{2} https://www.bmi.bund.de/DE/themen/bevoelkerungsschutz/zivil-und-katastrophenschutz/gefahrenabwehr-und-katastrophenschutz/gefahrenabwehr-und-katastrophenschutz-node.html

{3} https://publikationen.bibliothek.kit.edu/140085927 – Direktlink zum PDF-Download vom Karlsruher Institut für Technologie: https://publikationen.bibliothek.kit.edu/140085927/120049880

{4} https://www.saurugg.net/

{5} https://www.netzfrequenz.info/wissenswertes/netzfrequenz.html

{6} https://www.heise.de/tp/features/Europa-auf-dem-Weg-in-die-Katastrophe-6129907.html?seite=all

{7} https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/wirtschaft/stromverbrauchsprognose-altmaier-reaktionen-mitteldeutschland-100.html

Warum der Quanten-PC die SSD aller Festplatten ist, oder: Quantencomputer für Einsteiger

Wie erkläre ich ein schwieriges Thema, dass es verständlich aufgenommen werden kann? Wie weit kann ich gehen? Und wie tief verstehe ich selbst das Thema? Ich versuche den Quantencomputer für den Einsteiger so darzustellen, dass Basics verstanden und der Wissensdurst (zunächst) gestillt werden kann.

Als die ersten SSD-Modelle in den Jahren 2006/2007 massenmarkttauglich wurden, war das ein Quantensprung in Sachen Geschwindigkeit der Festplatten. Plötzlich war der Flaschenhals des Computers nicht mehr die Festplatte. Das Vielfache an Geschwindigkeit der – zuvor drehenden – Disks wurde nun über Chip-Technologie erreicht. PCs booteten in wenigen Sekunden vom Einschaltzeitpunkt ins Betriebssystem.

So ähnlich können wir uns den Sprung des herkömmlichen PCs zum Quantencomputer vorstellen – nur sehr viel drastischer!

Jeder Computer, egal ob klassischer Wohnzimmer-PC oder High-End-Supercomputer, arbeitet über zwei definierte Zustände: 0 und 1. Das ist unser sogenanntes Binärsystem. Dabei beschreibt die Technik die Zustände durch „Strom an“ (= 1) und „Strom aus“ (= 0). In der Digitaltechnik werden über diese beiden Bits alles was Du am Bildschirm siehst, dargestellt. Die beiden Zustände 0 und 1 können aufgrund unserer physikalischen Gesetze nicht gleichzeitig erzeugt werden.

Beim Quantencomputer redet die Tech-Welt von QBits oder eher Qubits (Quanten-Bits). Der enorme Vorteil dieser Entität ist, dass das Qubit beide Zustände auf einmal annehmen kann. Und auch die Zustände zwischen diesen beiden Möglichkeiten. Das ist schwer zu verstehen, kann jedoch über ein Beispiel, das ich bei quarks.de [1] gelesen habe, wie folgt dargestellt werden: Stelle Dir eine Münze vor. Jede der beiden Seiten steht für einen Zustand, 0 und 1. Nun schnippe sie mit Deinem Daumen in die Luft. Beim Drehen können wir keinen festen Zustand definieren, weil Sie für unsere Augen viel zu schnell rotiert. Dennoch nimmt die drehende Münze in jeder Position einen Zustand ein, und genau so können wir uns das Qubit vorstellen.

Ein Beispiel zur Rechengeschwindigkeit: Waren für das Lösen (knacken) durch einen Computer des Wortes „passwort1“ 1982 noch ca. 300 Jahre notwendig, so ist dies im Jahre 2020 schon in nur zwei Monaten möglich [2]. Ein Quantencomputer hätte dieses Passwort in weniger als einem Wimpernschlag errechnet.

Die Geschwindigkeit ist enorm und wird durch keine physikalischen Gesetze beschränkt [3]. Hätte man diese Technologie so weit im Griff, dass Sie herkömmlich (massenmarktfähig) eingesetzt werden könnte, wäre die Wissenschaft bereits weit auf dem Weg vorangekommen, herauszufinden woher unser Leben kommt, oder wie das All entstand etc…

Das vorherrschende Thema am Quantencomputer ist, die im Moment noch notwendige Kühlung. Es gibt verschiedene Ansätze, ein sehr vielversprechender ist ein integriertes Kühlsystem aus Finnland [4]. Wäre das effiziente Kühlen möglich, könnten bei hohen Minusgraden (Werte um 0,1 bis 1,5 Kelvin) viele Rechenoperationen durchgeführt werden. Und um die Geschwindigkeit geht es letzten Endes beim Quantencomputer.

Entgegen der Kühlmethodik beim klassischen PC (von Ableitung der Wärme über Metall > Flüssigkeit > Stickstoff), die darauf abzielt immer kältere Systeme zu erzeugen (um stärkere = heißere Prozessoren einsetzen zu können), wird beim Quantencomputer versucht, die Kühlung zu reduzieren [5] (um damit sinkenden Aufwand beim Kühlen zu erwirken).

Wo stehen wir im Moment? Es gibt bereits einige Quantencomputer-Babies, die in Ihrer Funktionsweise (für was sie konzipiert wurden), erfolgreich sind:

  • IBM Quantum Experience (der größte besitzt mittlerweile 65 Qubits) // Quantentechnologie nutzbar für jedermann (2016) [6]
  • Google stellt „Bristlecone“ vor (72 Qubits) // Lösen weltweiter Probleme (2018) [7]
  • Alibabas Quantencomputing-Cloud (11 Qubits) // Machine Learning, Erprobung von Quantenalgorithmen und -codes (2018) [8]
  • Googels Prozessor „Sycamore“ (54 Qubits) // Erzeugung von Zufallszahlen (2019) [9] und [10]
  • VWs D-Wave 2000Q™ Quantencomputer (2048 Qubits) // Verkehrsoptimierung – verbesserter Fahrgasttransport (2019) [11]
  • Microsoft Azure Quantum (50.000 Qubits) // Open Cloud Ecosystem (2019) [12]
  • IBM will 1000-Qubits Quantencomputer bauen (2023) [13]

Hier sehen wir, dass es schon einiges an Innovationen zu dem Thema gibt und natürlich vielversprechendes in Zukunft entwickelt werden wird.

Ein Quantencomputer wird umso schneller, je besser (mehrgliedriger) die Vernetzung der Qubits zueinander hergestellt werden kann. Ich kann mir ein Würfelmodell vorstellen, das über Verbindungen in jede Himmelsrichtung zueinander zulässt – dies jedoch ist Sache der Wissenschaftler =)

Die beiden größten Hürden, die die Quantentechnologie im Quantencomputing überwinden muss, ist zum einen das Eindämmen der im Moment noch großen Fehleranfälligkeit bei den Berechnungen und zum anderen die Tiefen Temperaturen, die vorgehalten werden müssen.

Das Thema ist spannend und wird in (evtl. mittelfristiger) Zukunft gelöst werden – da bin ich felsenfest davon überzeugt. Mal sehen wer zuerst da war: Die Henne oder das Ei?

 

[1: https://www.quarks.de/technik/faq-so-funktioniert-ein-quantencomputer/]
[2: https://www.betterbuys.com/estimating-password-cracking-times/]
[3: https://www.nature.com/articles/s41586-019-1666-5]
[4: https://www.nature.com/articles/ncomms15189]
[5: https://www.faz.net/aktuell/wissen/physik-mehr/quantencomputer-temperatursprung-bei-qubits-16734171.html]
[6: https://quantum-computing.ibm.com/]
[7: https://ai.googleblog.com/2018/03/a-preview-of-bristlecone-googles-new.html]
[8: https://www.alibabacloud.com/press-room/alibaba-cloud-and-cas-launch-one-of-the-worlds-most]
[9: https://www.docdroid.net/h9oBikj/quantum-supremacy-using-a-programmable-superconducting-processor-pdf]
[10: https://ai.googleblog.com/2019/10/quantum-supremacy-using-programmable.html]
[11: https://www.volkswagen-newsroom.com/en/press-releases/volkswagen-optimizes-traffic-flow-with-quantum-computers-5507]
[12: https://cloudblogs.microsoft.com/quantum/2019/11/04/announcing-microsoft-azure-quantum/]
[13: https://www.sciencemag.org/news/2020/09/ibm-promises-1000-qubit-quantum-computer-milestone-2023]

Autoschlüssel Suchen mit der App und Bosch-Technik eine tolle Lösung

Schlüsselsuche ade – Mit Perfectly keyless macht Bosch das Smartphone zum Autoschlüssel

  • Mit dem Smartphone das Fahrzeug öffnen, losfahren und wieder abschließen
  • Digitalen Schlüssel flexibel an andere Nutzer weitergeben
  • Fahrzeugeinstellungen für jeden Fahrer personalisieren
  • Digitales Schlüsselmanagement für Fuhrparks und Sharing-Anbieter
Bosch App - Bildquelle: bosch-presse.de

Bosch App – Bildquelle: bosch-presse.de

Stuttgart – Viele kennen die hastige Suche nach dem Autoschlüssel, wenn dieser morgens nicht an dem Ort liegt, wo er eigentlich liegen sollte. Auch wer mit vollen Einkaufstaschen zum Auto kommt und keine Hand frei hat, wünscht sich, sein Auto würde sich alleine mit einem „Sesam öffne Dich!“ automatisch öffnen. Bosch beendet in Zukunft die lästige Schlüsselsuche und macht das Smartphone zum Autoschlüssel. „Mit dem digitalen Fahrzeug-Zugangssystem namens Perfectly keyless kann der Autofahrer auf den klassischen Autoschlüssel verzichten. So geht stressfreie vernetzte Mobilität“, sagt Harald Kröger, Vorsitzender des Bosch-Geschäftsbereichs Automotive Electronics. Sensoren im Fahrzeug erkennen das Smartphone des Fahrers, sobald er sich dem Auto nähert. „Einmal erkannt, schließt das System das Auto ganz ohne Schlüsselsuche auf, startet es und verschließt es nach der Fahrt wieder“, erklärt Kröger. Per App kann der Fahrzeugbesitzer zudem andere Nutzer für sein Fahrzeug freischalten. Via Cloud wird dann ein zusätzlicher Schlüssel sicher und vor unerlaubtem Zugriff geschützt an weitere Smartphones versendet. So können auch Sharing-Anbieter und Betreiber von Fahrzeugflotten flexibel managen, wer Zugang zu ihren Fahrzeugen hat und wann.

Ohne Fahrzeugschlüssel stressfrei unterwegs

Perfectly keyless ist ein digitaler Schlüssel fürs Auto. Der Fahrer lädt dazu eine App auf sein Smartphone, mit der er sein Fahrzeug verbindet. Daraufhin wird ein einmaliger Sicherheitsschlüssel auf dem Smartphone erstellt, der in das digitale Schloss im Fahrzeug passt. Über eine Funkverbindung zu im Auto verbauten Sensoren misst Perfectly keyless die Entfernung zum Smartphone und identifiziert den Sicherheitsschlüssel. Nähert sich der Fahrer dem Fahrzeug auf weniger als zwei Meter, entriegelt sich die Autotür ganz ohne lästiges Kramen in der Tasche. Sobald das Fahrzeug aufgeschlossen wurde, stellen sich gespeicherte individuelle Einstellungen beispielsweise für Spiegel und Sitzposition ein. Ortet Perfectly keyless das Smartphone innerhalb des Fahrzeugs, reicht ein Knopfdruck auf den Start-/Stopp-Taster und der Motor springt an. Ist die Fahrt beendet und der Fahrer steigt aus, behält das System das Smartphone weiter virtuell im Blick. Wenn sich Fahrer und Telefon weiter als zwei Meter entfernen, wird das Auto automatisch sicher verriegelt. Das System sendet eine entsprechende Bestätigung auf das Smartphone des Fahrers.

Individuelles Schlüsselmanagement

Mit Perfectly keyless kann der Besitzer sein Auto auch anderen Personen zur Verfügung stellen, wie beispielsweise Familienmitgliedern oder Freunden. Statt persönlich den Schlüssel zu übergeben, übertagen Eltern ihren Kindern die Zugangsberechtigung zum Auto einfach per App. Das System erstellt einen weiteren individuellen Sicherheitsschlüssel und sendet ihn via Cloud an das Smartphone. Damit jeder Nutzer die Einstellungen im Auto personalisieren kann, ist jeder Schlüssel einmalig. Das Fahrzeug-Zugangssystem Perfectly keyless funktioniert auch für ganze Fahrzeugflotten. Zugänge können den Nutzern digital und auf Wunsch zeitlich oder örtlich begrenzt erteilt und wieder entzogen werden. Damit können Fuhrparkbetreiber wie Autovermieter, Anbieter von Car-Sharing-Diensten und Unternehmen die Fahrzeugschlüssel digital per App und Cloud verwalten.

Welche Hardware braucht mein Auto, damit ich Perfectly keyless nutzen kann?

Durch den Automobilhersteller werden Näherungssensoren und ein Steuergerät fest ins Fahrzeug eingebaut. Die Sensoren messen die Entfernung des Smartphones des Fahrers zum Auto. Sie erkennen zudem die Richtung, aus der sich der Fahrer dem Fahrzeug nähert. Das Steuergerät verwaltet die digitalen Sicherheitsschlüssel und sorgt für eine reibungslose Kommunikation zwischen Smartphone, Cloud und Fahrzeugsystemen.

Was passiert, wenn ein Nutzer sein Smartphone verliert?

Falls das Smartphone samt App verloren geht, kann der digitale Schlüssel online deaktiviert werden. Somit ist der Zugang zum Fahrzeug sowohl für autorisierte Personen als auch für Dritte gesperrt. Ein neues Smartphone kann jederzeit neu mit dem Fahrzeug verbunden und ein neuer einmaliger Sicherheitsschlüssel erstellt werden. Zur Überbrückung funktioniert weiterhin der klassische Fahrzeugschlüssel.

Was ist der Unterschied von Perfectly keyless zu schlüssellosen Zugangssystemen, die es heute bereits auf dem Markt gibt?

Bei heutigen schlüssellosen Zugangssystemen hat der Fahrer auch weiterhin seinen Schlüssel mit Chip beispielsweise in der Jackentasche dabei. Erste digitale Zugangssysteme per App werden heute von Sharing-Diensten eingesetzt, um Fahrzeugschlüssel nicht aufwändig verwalten zu müssen. Um einsteigen oder losfahren zu können, fordert der Nutzer auf dem Smartphone den Zugang bei jeder Fahrt neu an. Mit Perfectly keyless reicht es aus, das Smartphone dabei zu haben. Das Fahrzeug-Zugangssystem entriegelt das Fahrzeug automatisch, sobald sich der Fahrer dem Auto mit seinem Smartphone nähert – ganz ohne Autoschlüssel, Chipkarte oder Fingertipp auf das Smartphonedisplay.

Mit welchen mobilen Betriebssystemen funktioniert Perfectly keyless?

Es werden Endgeräte mit allen gängigen Betriebssystemen unterstützt.

IOTA FAQ die neue Kryptowährung – IOTA kaufen

IOTA ist eine revolutionäre neue Transaktionsabwicklungs- und Datenübertragungstechnik (Bezahlmethodik und Währung) für das Internet der Dinge (IoT). Es ist der nächste logische Schritt nach Blockchain (Bsp.: Bitcoin) und eine neue Art der Konsensfindung in einer dezentralisierten Peer-to-Peer-System-Landschaft. IOTA ist darauf ausgelegt, IoT-Maschinen gebührenfreie M2M-Zahlungen (Machine-to-Machine) zu gewährleisten. Ich zeige Euch, wie Ihr IOTA kaufen und im Wallet sichern könnt.

Offizielles IOTA-Logo

Offizielles IOTA-Logo

IOTA kaufen – so gehts!

  1. IOTA können an der Kryptobörse Binance oder an der Handelsbörse Bitfinex nur über Dollars, Euros (neu, seit Dezember 2017) oder Bitcoins gekauft werden. Entsprechend solltet Ihr Euch auf coinbase.com registrieren und Bitcoins kaufen – DENN: Die Authentifizierung für € oder $ dauert ewig und ist mit vielen verschiedenen Authentifizierungsstufen verbunden (Zum Beispiel Bestätigungsschreiben Deiner Bank und so…). Der Handel mit Bitcoins geht viel schneller.
  2. Erstellt Euch ein Handelskonto auf Bitfinex.com
  3. Übertragt Eure gekauften Bitcoins in das Bitfinex Konto
  4. Kauft IOTA auf Bitfinex mit den dahin gesendeten Bitcoins

Denkt daran, dass Ihr mindestens die Zweifaktor-Authentifizierung, sowohl bei Coinbase als auch bei Bitfinex einstellt. Ich habe das über den iOS Google Authenticator gemacht.

Offizieller IOTA Wallet download

Ein Wallet ist ein Geldbeutel, in dem Deine IOTA gespeichert werden.

  • Das offizielle IOTA Wallet: IOTALEDGER
    • Erstelle eine 81-Zeichen lange Seed (sozusagen = Nutzername und Passwort in einem), bestehend aus Großbuchstaben und der Zahl 9!
    • Den Seed kannst Du mit Hilfe eines Passwortgenerator online (Empfehlung: Erstelle NIE einen Seed online, da dieser von anderen Leuten eingesehen werden könnte) erstellen, oder Du nutzt den folgenden Batch-Code, den Du unter Windows verwenden kannst:
@Echo Off
Setlocal EnableDelayedExpansion
Set _RNDLength=81
Set _Alphanumeric=ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ9
Set _Str=%_Alphanumeric%987654321
:_LenLoop
IF NOT "%_Str:~18%"=="" SET _Str=%_Str:~9%& SET /A _Len+=9& GOTO :_LenLoop
SET _tmp=%_Str:~9,1%
SET /A _Len=_Len+_tmp
Set _count=0
SET _seed=
:_loop
Set /a _count+=1
SET _RND=%Random%
Set /A _RND=_RND%%%_Len%
SET _seed=!_seed!!_Alphanumeric:~%_RND%,1!
If !_count! lss %_RNDLength% goto _loop
Echo Dein IOTA-Seed lautet: !_seed!
Echo Speichere ihn gut ab - Am besten ausdrucken...
pause
  • Speichere diesen Seed GUT ab! Drucke ihn aus, oder verschlüssele ihn in einem Word-Dokument mit Passwort. Wie auch immer, wenn dieser Schlüssel weg ist, dann kommst Du nicht mehr an Deine IOTA.
  • Dieser Schlüssel ist Dein Zugang in den Wallet.
  • Learn IOTA: https://docs.iota.org/docs/iota-basics/0.1/introduction/overview
  • Generelle Informationen zu Crypto Currency (Kryptowährung auf Amazon) findet Ihr unter dem Link.

Weltneuheit: Bosch erstellt Karte für automatisiertes Fahren mit Radarsignalen

Stuttgart – In der Entwicklung von hochauflösenden Karten für automatisiertes Fahren haben Bosch und der niederländische Karten- und Verkehrsinformations-anbieter TomTom einen Durchbruch erzielt.

Quelle: Bosch - Bosch Automatisiertes Fahren mit Hilfe von TomTom

Quelle: Bosch – Bosch Automatisiertes Fahren mit Hilfe von TomTom

Erfolgreiche Kooperation mit TomTom

Dem Technologie- und Dienstleistungsunternehmen ist es jetzt weltweit erstmalig gelungen, die für solche Karten unverzichtbare Lokalisierungsschicht auf Basis von Radarsignalen zu erstellen. Bislang werden dafür Videodaten genutzt.

Die Bosch „Radar Road Signature“ setzt sich aus Milliarden von einzelnen Reflexpunkten zusammen. Diese entstehen überall dort, wo Radarsignale zum Beispiel auf Leitplanken oder Verkehrsschilder treffen und bilden so den Verlauf einer Straße nach. Damit können sich automatisiert fahrende Autos bis auf wenige Zentimeter genau in der Fahrspur lokalisieren. „Die Radar-Straßensignatur ist ein Meilenstein auf dem Weg zum automatisierten Fahren. Damit werden sich automatisiert fahrende Autos jederzeit zuverlässig lokalisieren können“, sagt Bosch-Geschäftsführer Dr. Dirk Hoheisel.

Der große Vorteil der Bosch „Radar Road Signature“ ist ihre Robustheit: Anders als mit Karten, die für die Fahrzeuglokalisierung ausschließlich auf Videodaten basieren, funktioniert die Lokalisierung mit der Radar-Straßensignatur zuverlässig auch nachts sowie bei schlechter Sicht. Zudem werden bei der Bosch „Radar Road Signature“ pro Kilometer nur fünf Kilobyte Daten an eine Cloud übertragen. Bei einer Videokarte ist die Datenmenge mindestens doppelt so groß. Spätestens 2020 sollen in Europa und den USA erste Fahrzeuge Daten für die „Radar Road Signature“ liefern.

Bosch und TomTom arbeiten seit Mitte 2015 zusammen

„Wir freuen uns sehr, mit der ‚Radar Road Signature‘ zusammen mit Bosch eine zusätzliche Lokalisierungsinformation vorstellen zu können. Damit wird die Eigenlokalisierung automatisierter Fahrzeuge in jeder Hinsicht wesentlich robuster”, sagt TomTom-CEO Harold Goddijn.

An der Radar-Straßensignatur und ihrer Integration in die hochauflösende Gesamtkarte von TomTom haben beide Unternehmen mit Beginn ihrer Kooperation im Juli 2015 intensiv gearbeitet. Bosch ist Weltmarktführer für Radarsensoren mit 77-Gigahertz-Technologie und Erfassungsreichweiten von bis zu 250 Metern – zum Vergleich: Videosensoren haben nur eine Reichweite von maximal 150 Metern. Die Herausforderung lag vor allem darin, die bestehenden Radarsensoren quasi umzupolen. Beim Einsatz für Fahrerassistenzsysteme wie ein automatisches Notbremssystem oder eine Abstands- und Geschwindigkeitsregelung ACC erkennen die Sensoren sich bewegende Objekte. Zum Erstellen der „Radar Road Signature“ müssen dagegen statische Objekte erfasst werden. Das hat zu Modifikationen der Radarsensoren geführt.

Die nächste Generation der Bosch-Radarsensoren wird in der Lage sein, die benötigten Daten für die Radar-Straßensignatur zu liefern. „Autos, die in den kommenden Jahren mit den Assistenzfunktionen von morgen auf den Markt kommen, fahren die Karte für die automatisierten Fahrzeuge von über-morgen ein“, sagt Hoheisel.

Eine Million Fahrzeuge halten hochauflösende Karte aktuell

Hochauflösende Karten sind elementar für das automatisierte Fahren und liefern Informationen, die über den Erfassungsbereich der Sensoren hinausgehen. Im Unterschied zu Karten für heutige Navigationsgeräte bestehen sie aus mehreren übereinander liegenden Schichten:

  • Lokalisierungsschicht: Anhand der Lokalisierungsschicht, bestehend aus der Bosch „Radar Road Signature“ plus zusätzlicher Video-Lokalisierungskarte, ermittelt ein automatisiert fahrendes Auto seine Position in einer Fahrspur. Dazu vergleicht es zum Beispiel Informationen zu Objekten, die es über die Umfeldsensoren erhalten hat, mit den entsprechenden Informationen in der Lokalisierungsschicht. So bestimmt das Fahrzeug seine relative Position zu diesen Objekten.
  • Planungsschicht: Über die Planungsschicht erfolgt beim automatisierten Fahren die Berechnung einzelner Fahrmanöver (Trajektorienplanung). Dazu beinhaltet die Planungsschicht Informationen zu Fahrbahnver-läufen, Verkehrsschildern und Tempolimits sowie Kurvenradien und Gefälle. Mit Hilfe der Planungsschicht entscheidet ein automatisiert fahrendes Fahrzeug beispielsweise, wann es die Spur wechselt.
  • Dynamikschicht: Informationen zu allen schnell veränderlichen Verkehrssituationen wie Staus, Bau- und Gefahrenstellen oder freie Parkplätze sind in der Dynamikschicht gespeichert.

Die einzelnen Schichten einer hochauflösenden Karte für automatisiertes Fahren müssen regelmäßig aktualisiert werden – die Dynamikschicht sogar in Echtzeit. „Wir gehen davon aus, dass wir für Autobahnen in Europa, Nordamerika und Asien-Pazifik jeweils eine Flotte mit etwa einer Million Fahrzeuge benötigen, um eine hochauflösende Karte aktuell zu halten“, sagt Hoheisel. Auf Basis von On-Board-Sensoren der Fahrzeuge werden aktuelle Daten für die einzelnen Schichten während der Fahrt erzeugt. Über Kommunikationsboxen wie der Connectivity Control Unit von Bosch gelangen zum Beispiel die Daten der Radarsensoren aus den Fahrzeugen über die Cloud des Herstellers in die Bosch IoT Cloud. Bosch erstellt daraus die „Radar Road Signature“, die mit allen gängigen Kartenformaten kompatibel ist. Die Integration der Radar-Straßensignatur in die Gesamtkarte sowie deren Bereitstellung erfolgt zum Beispiel durch TomTom.

Bosch Krebsforschung – Bosch schmiedet Bündnis gegen Krebs

Bosch Krebsforschung – Bosch schmiedet Bündnis gegen Krebs!

Bosch Krebsforschung

Copyright: bosch-presse.de – Bosch Krebsforschung: “Herstellung steriler Arzneimittel für onkologische Patienten in den Reinräumen des Robert-Bosch-Krankenhauses.”

  • Bosch-Gruppe unterstützt an Krebs erkrankte Mitarbeiter
  • Robert-Bosch-Krankenhaus (RBK), Robert Bosch Stiftung und Bosch-Gruppe bündeln Kräfte im Kampf gegen Krebs
  • RBK gründet neues Robert Bosch Centrum für Tumorerkrankungen in Kooperation mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ)
  • Robert Bosch Stiftung fördert Krebsforschung mit zusätzlichen 24 Millionen Euro bis 2020

Stuttgart – Das Robert-Bosch-Krankenhaus (RBK), die Robert Bosch Stiftung und die Bosch-Gruppe kämpfen gemeinsam gegen Krebs. Die drei Partner haben dazu ein Bündnis geschlossen und mehrere Initiativen gestartet. Zentraler Baustein ist das neu gegründete Robert Bosch Centrum für Tumorerkrankungen (RBCT) in Stuttgart sowie die geplante Kooperation mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Vertreter von RBK und DKFZ unterzeichneten am 18. Juli 2016 eine entsprechende Absichtserklärung. Die Robert Bosch Stiftung unterstützt den RBCT-Aufbau mit weiteren Fördermitteln, über die bestehende Grundförderung des RBK für medizinische Forschungsprojekte hinaus: Insgesamt 24 Millionen Euro fließen bis 2020 gezielt in Krebsforschung. Zusätzlich ermöglicht die Bosch-Gruppe ab sofort an Krebs erkrankten Mitarbeitern den Zugang zu neuester Diagnostik im RBK und am DKFZ. Sie stellt dafür jährlich rund eine Million Euro zur Verfügung. „Krankenhaus, Stiftung und Unternehmen gehören gemeinsam zur Bosch-Welt und teilen die Werte von Robert Bosch. Er hat vorgelebt, was gesellschaftliche Verantwortung ist und im Jahr 1940 das Robert-Bosch-Krankenhaus gegründet. Mit dem Bündnis gegen Krebs setzen wir dieses Engagement im Gesundheitsbereich jetzt fort, jeder Partner mit seinen Mitteln“, sagte Professor Joachim Rogall, Geschäftsführer der Robert Bosch Stiftung.

Zahl der Krebserkrankungen steigt weiter

Hintergrund des Engagements ist die weiter stark zunehmende Zahl an Krebserkrankungen. Die Weltgesundheitsorganisation rechnet mit einem Anstieg der jährlichen Neuerkrankungen auf rund 20 Millionen bis 2025. Im Jahr 2012 waren es weltweit bereits 14 Millionen. Allein in Deutschland sterben pro Jahr rund 224 000 Menschen an Krebs. Damit ist Krebs nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache.

Neueste Forschungsergebnisse für bestmögliche Therapie

Das neue RBCT wird Teil des RBK und verstärkt dessen Aktivitäten im Bereich der Krebsforschung insbesondere durch gemeinsame Forschung mit dem DKFZ. Die Behandlung von Krebspatienten am RBK wird, wie seit 2014 bewährt, in Partnerschaft mit dem Universitätsklinikum Tübingen im Rahmen des Comprehensive Cancer Centers Tübingen-Stuttgart fortgeführt. „Im engmaschigen Austausch mit dem Universitätsklinikum Tübingen und dem DKFZ wollen wir Patienten durch moderne Präzisionsonkologie eine individualisierte Therapie anbieten. Diese berücksichtigt neueste Erkenntnisse der Krebsforschung und stellt damit die vielversprechendste Therapieform dar“, sagte Professor Mark Dominik Alscher, geschäftsführender Ärztlicher Direktor des Robert-Bosch-Krankenhauses. „Die umfangreichen Fördermittel sind für den Aufbau eines Studienzentrums und die Erweiterung des medizinischen Leitungsteams durch zusätzliche Experten vorgesehen. Darüber hinaus sind zwei Stiftungsprofessuren geplant, die Forschungsaktivitäten in diesen Bereichen unterstützen werden.“

Schneller Transfer von Forschungsergebnissen zum Wohle des Patienten

„Wir freuen uns, dass mit dem Bosch-Bündnis starke Mitstreiter mit auf den Plan getreten sind“, sagt Professor Michael Boutros, kommissarischer wissenschaftlicher Vorstand des DKFZ. „Durch die Einrichtung von neuen Stiftungsprofessuren möchten wir innovative Krebsforschung zum Wohle des Patienten vorantreiben.“ Das DKFZ ist mit mehr als 3 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumore präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik übertragen werden. Die Verbindung von exzellenter Krebsmedizin mit der hochkarätigen Forschung des DKFZ ist ein wichtiger Beitrag, um die Chancen von Krebspatienten zu verbessern.

Bosch unterstützt eigene Mitarbeiter

Die Bosch-Gruppe will künftig an Krebs erkrankte Mitarbeiter unterstützen – über die Regelversorgung der gesetzlichen Krankenkassen hinaus. „Als das Unternehmen, das sich der ‚Technik fürs Leben‘ verschrieben hat, sagen wir gemeinsam mit unseren Partnern dem Krebs den Kampf an“, sagte Bosch-Chef Dr. Volkmar Denner. Ab sofort erhalten Mitarbeiter, die an einem Tumor erkrankt sind, auf Firmenkosten Zugang zur neuesten Krebsdiagnostik im RBK. Im Rahmen der Initiative „OncoCure“ (Onkologie = Krebsforschung; curare = sorgen) gilt das Angebot zunächst für Mitarbeiter in Deutschland, später soll es auf Beschäftigte in aller Welt ausgeweitet werden. Dafür stellt das Unternehmen jährlich rund eine Million Euro bereit. „Unser Ziel ist klar: Mit Hilfe der Präzisionsdiagnostik wollen wir die Chance für eine erfolgreiche Krebstherapie verbessern – das hilft betroffenen Mitarbeitern, ihren Familien und Freunden – und nicht zuletzt ihren Kollegen am Arbeitsplatz. Wir sehen uns hierbei in der sozialen Tradition unseres Gründers Robert Bosch“, sagte Denner.

Bosch Sensortec MEMS-Sensoren mit integriertem Mikrocontroller für Android-Smartphones

Die neuen Bosch Sensortec MEMS-Sensoren BHI160 und BHA250 mit integriertem Mikrocontroller für Android-Smartphones erreichen minimalen Energieverbrauch für „Always-On“-Apps wie Fitness-Tracking, Indoor-Navigation oder Gestenerkennung!

Die neuen Bosch Sensortec MEMS-Sensoren (BHI160 und BHA250) erreichen in Android-Phones grandiose Stromsparergebnisse in Always-On Apps! Bildrechte: bosch.com

Die neuen Bosch Sensortec MEMS-Sensoren (BHI160 und BHA250) erreichen in Android-Phones grandiose Stromsparergebnisse in Always-On Apps! Bildrechte: bosch.com

Bosch Sensortec MEMS-Sensoren – Hintergrundinformationen:

Heutige Smartphones benötigen stromsparende Sensoren für Anwendungen wie Fitness-Tracking, Schrittzählung, Indoor-Navigation oder Gestenerkennung, die ständig angeschaltet sind („Always-On“). Bosch Sensortec bringt nun Sensorkomponenten mit integriertem Mikrocontroller in den Modellvarianten BHI160 und BHA250 auf den Markt. Diese Sensor-Hubs ermöglichen es, Sensordaten direkt zu verarbeiten und lokal zwischen zu speichern. Der Hauptprozessor eines Mobilgeräts muss nicht mehr aktiviert werden, nur um Sensordaten zu verarbeiten. Der Stromverbrauch für „Always-On“-Anwendungen in Smartphones kann so um bis zu 95 Prozent gesenkt und damit die Akkulaufzeit deutlich verlängert werden – ein wichtiges Verkaufsargument für Smartphone-Anbieter. Continue reading